Bambocciaden

[319] Bambocciaden (spr. -botschāden; franz. Bambochades), groteske Darstellungen des Lebens in Bauern- und Schenkstuben, von Trinkenden, Betrunkenen, Spielern, Bettlern etc. Die Gattung erhielt diesen Namen nach dem Niederländer Pieter de Laar (s. d.), der zuerst in Italien dergleichen Szenen malte und dort von seiner Mißgestalt den Beinamen Bamboccio erhielt. In den Niederlanden war diese Gattung schon vor ihm durch H. Bosch, P. Aertsen, die Familie Brueghel u. a. gepflegt worden. Später machten sich besonders Brouwer, Ryckaert, die beiden Teniers, A. van Ostade u. a. als Maler von grotesken Darstellungen aus dem Bauernleben bekannt. In Italien war Michelangelo Cerquozzi (delle bambocciate) ein Nachahmer des Pieter de Laar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 319.
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