Banderole

[325] Banderole (franz., spr. bangd'roll', »Bandrolle«), ein mit Namen oder Sprüchen versehenes, flatterndes Band, das auf Gemälden, Skulpturen und Kupferstichen des Mittelalters und des 16. Jahrh. über und an Figuren angebracht ist, um sie oder ihre Tätigkeit zu erklären. B. nennt man auch den Wimpel oder das Fähnchen am Speer oder der Lanze, meist drei- oder viereckig, mit dem Wappen oder den Wappenfarben des Trägers (11.–15. Jahrh.); die Trompetenquaste oder -Schnur. B. heißt auch der zur Sicherung der Steuererhebung dienende gestempelte Papierumschlag, mit dem steuerpflichtige Gegenstände (insbes. Tabak in Rußland) umgeben werden, so daß diese ohne Zerreißung der B. nicht verbraucht werden können.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 325.
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