Bandinelli

[325] Bandinelli, Baccio, ital. Bildhauer, geb. 12. Nov. 1493 in Florenz als Sohn des Goldschmiedes Michelangelo di Viviani, gest. daselbst 7. Febr. 1560, lernte seine Kunst bei dem Bildhauer Rustici, bildete sich aber vorzugsweise nach Michelangelo, mit dem er sein Leben lang in krankhaftem Ehrgeiz wetteiferte. Von den Mediceern protegiert, führte er 1515 zu Ehren der Anwesenheit Leos X. in Florenz das Modell eines kolossalen Herkules, mit dem er vergebens den David Michelangelos zu überbieten suchte, und 1525 eine stark übertriebene Nachbildung der Laokoongruppe für Franz I. aus. Ein unruhiger, ränkesüchtiger Geist, hielt er nirgends lange aus und vollendete nur wenige seiner Werke. Die hauptsächlichsten sind: Herkules und Cacus (1534, auf dem Platz der Signoria in Florenz), ein schwerfälliger Koloß, der auf das bitterste verspottet wurde; 88 Relieffiguren von Propheten, Aposteln und Heiligen an den Chorschranken des Domes, Bacchus (Palazzo Pitti), Adam und Eva (im Museo Nazionale in Florenz).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 325.
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