Bartsinne

[402] Bartsinne (Bartgrind, Bartflechte, Feigmal, Acne mentagra, Sycosis), tiefgreifende Entzündung der Haarbälge der Barthaare, wobei die Haut stark geschwollen und gerötet ist und zahlreiche rote Knötchen und Eiterbläschen, von einem Barthaar durchbohrt, hervortreten. Die Erkrankung breitet sich von einer kleinen Hautstelle über die ganze mit Bart versehene Gesichtshaut aus. Bei der nicht ansteckenden Form (Sycosis non parasitaria) entstehen zahlreiche kleine Abszesse in den Haarfollikeln. Der Eiter enthält meist Staphylokokken. Die Haut ist meist entzündet und verdickt. Die Behandlung des oft sehr hartnäckigen Leidens besteht in Eröffnung der Pusteln durch häufiges Rasieren und Anwendung von Salben. Die ansteckende Form (S. parasitaria) wird durch einen Pilz, Trichophyton tonsurans (s. d.), verursacht, der in der Haut sich lokalisiert, namentlich aber in dem über der Haut gelegenen Teil des Haares, wodurch dieses hier leicht über der Hautoberfläche abbricht. Die Behandlung erfordert sorgfältiges Ausziehen der erkrankten Haare und Anwendung von pilzwidrigen Salben. Der Bartwuchs wird bei schweren Fällen erheblich geschädigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 402.
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