Bastide [2]

[437] Bastide (spr. -stīd'), Jules, franz. Publizist und Staatsmann, geb. 22. Nov. 1800 in Paris, gest. 2. März 1879, widmete sich der Advokatur, die er jedoch, bei dem Aufruhr vom 5. Juni 1820 verwundet und gefangen, aufgab, um sich dem kaufmännischen Beruf zu widmen. Als Mitglied der Karbonari und andrer Geheimbünde als revolutionärer Agitator tätig, wurde B. Anfang 1832 in Grenoble bei einem Aufstande verhaftet, aber freigesprochen. Als einer der Anführer des Pariser Aufstandes vom 5. Juni 1832 bei Lamarques Begräbnis zum Tode verurteilt, floh er nach England, bis er 1834 freigesprochen wurde. Er übernahm nun die Redaktion des »National« und gründete 1847 die »Revue nationale«. Bei der Februarrevolution von 1848 gehörte er zu den Hauptagitatoren und wurde 10. Mai Minister des Äußern. Mit Cavaignac trat B. 20. Dez. zurück; als Mitglied der Nationalversammlung stimmte er radikal. Seit dem Staatsstreich lebte er zurückgezogen vom politischen Leben. Von Bastides Schriften sind zu nennen: eine »Histoire de l'Assemblée législative« (Par. 1847, Bd. 1); »La République française et l'Italie en 1848« (Brüss. 1859) und »Les guerres de religionen France« (Par. 1859, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 437.
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