Blumentöpfe

[77] Blumentöpfe, meist runde irdene, zur Zucht von Ziergewächsen dienende Gefäße, die unten etwas enger sind als oben und in der Mitte des Bodens eine oder mehrere Abzugsöffnungen haben. Glasierte B. sind ebenso wie sehr hart gebrannte unzweckmäßig, weil sie den Abzug der Feuchtigkeit und den Zutritt der Luft hindern. Für tief wurzelnde Pflanzen wählt man B., die mehr tief als breit, für sehr verzweigt wurzelnde Pflanzen aber B., die mehr breit als tief sind. Sehr große B. erhalten vorteilhaft unter dem Boden einen 1–3 cm hohen, mehrfach eingeschnittenen Rand, der den Wasserabzug und den Luftzutritt begünstigt. In neuerer Zeit hat man B. aus kohlehaltiger Masse angewendet, auch die eleganten »Lewetzowschen Kulturtöpfe«, bestehend aus dem innern unglasierten und dem äußern glasierten Gefäß mit einem Zwischenraum als Wasserbehälter und mehreren Verbindungsröhren für die Luftzirkulation. Ohne daß das Gießen auf den innern Blumentopf ganz überflüssig wird, ist doch hier das Zuvielgießen, d. h. das Versauern des Wurzelballens, wenig zu befürchten.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 77.
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