Calmon

[705] Calmon (spr. -móng), Marc Antoine, franz. Politiker, geb. 3. März 1815 in Tamniès (Dordogne), gest. 13. Okt. 1890 in Paris, ward 1836 Auditeur beim Staatsrat, 1842 Maître de requêtes, legte aber nach dem Staatsstreich 1852 seine Stelle nieder. Seitdem lebte er nur seinen wissenschaftlichen Studien über Finanzpolitik. 1872 wurde er Mitglied der Akademie. Sein Freund Thiers, dessen Reden er später herausgab, ernannte ihn 1871 zum Unterstaatssekretär im Ministerium des Innern, dann zum Seinepräfekten. Nach Thiers' Sturz trat C. 1873 auch zurück und ward zum Mitgliede der Nationalversammlung gewählt, wo er sich dem linken Zentrum anschloß. Von der Nationalversammlung zum lebenslänglichen Mitgliede des Senats erwählt, gehörte er in diesem zu den Führern der Linken. Er schrieb: »Les impôts avant 1798« (1865); »William Pitt, étude financière et parlementaire« (1865); »Histoire parlementaire des finances de la Restauration« (1868–70, 2 Bde.); »Etude des finances de l'Angleterre depuis la réforme de Robert Peel jusqu'en 1869« (1870); »Histoire parlementaire des finances de la monarchie de Juillet« (Bd. 1–3,1895–97; fortgesetzt von Calmon-Maison, Bd. 4, 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 705.
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