Chagosarchipel

[858] Chagosarchipel (spr. tschā-), brit. Inselgruppe im Indischen Ozean, zwischen 4°44' 7°39' südl. Br. und 70°55'–72°52' östl. L., 450 km südlich der Malediven, besteht aus der Diego Garcia, Trois Frères (Eagle), den Cosmolidoinseln, 110 qkm groß mit etwa 1000 Einw., davon (1891) 700 auf Diego Garcia, einer steilen halbmondförmigen Korallenmauer, die drei kleine Inseln und eine 1 km breite Lagune wie einen natürlichen Hafen (mit Einfahrt auf der Nordwestseite) umschließt. Die Inseln sind reich an Kokospalmen (jährliche Ausfuhr von Kokosöl von Diego Garcia 480,600 Lit.) und an Schildkröten. Die Lage von Diego Garcia halbwegs zwischen Aden und Kap Leeuwin hat die Errichtung von zwei großen Kohlendepots veranlaßt. Auf dem von Portugiesen entdeckten Archipel gründeten im J. 1791 Franzosen aus Ile-de-Franre Niederlassungen, die später (als Dependenz von Mauritius) in englischen Besitz kamen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 858.
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