Chimǟra

[33] Chimǟra, im griech. Mythus ein feuerspeiendes Ungeheuer auf dem gleichnamigen, noch jetzt brennendes Gas ausströmenden Berge (heute Yanàr-tasch) in Lykien, nach Homer vorn Löwe. in der Mitte Ziege, hinten Schlange, das lange das Land verwüstete, bis Bellerophon (s.d.) es erlegte; bei Hesiod Tochter des Typhon und der Echidna, mit den drei Köpfen der genannten Tiere. Das Bild der C. kommt auf Münzen von Korinth, Sikyon und andern Städten, ihre Erlegung auf Vasenbildern, aber auch auf einem der Reliefs des lykischen Heroon von Gjölbaschi (jetzt in Wien) vor. Ein Erzbild enthält das etruskische Museum zu Florenz. C. versinnbildlicht wahrscheinlich die vulkanische Beschaffenheit jenes Berges. Vgl. F. v. Luschan, Reisen in Lykien, S. 38, und Tafel XVII (Wien 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 33.
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