Chimära

[411] Chimära war nach der griech. Fabel eines der widernatürlichsten Ungeheuer, das Feuer spie und den Kopf eines Löwen, den Schwanz eines Drachen mit dem Leibe einer Ziege vereinigte. Lange Zeit peinigte es die Bewohner von Lycien in Kleinasien durch Raub und Verheerung, bis der Held Bellerophon dessen Bekämpfung unternahm, wozu ihm Neptun das Flügelpferd Pegasus lieh, auf dem er sich in die Luft erhob, der C. einen Wurfspieß in den Rachen warf, an welchem Blei befestigt war, das zerschmolz und sie tödtete. Viele Erklärer dieser Fabel halten C. für den Namen eines feuerspeienden Berges jener Gegend, welcher der Aufenthalt von Ziegen, aber auch reißender Thiere und Schlangen war, welche Bellerophon vertilgte. Im bildlichen Sinne werden davon widersinnige Ideen und Hirngespinnste Chimären genannt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 411.
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