Chiné

[58] Chiné (franz., spr. schi-, Chinierung, Flammierung), Muster mit verwaschenen Enden auf glatten Geweben, werden erzeugt, indem man die gescherte Kette vor dem Aufbäumen stellenweise fest und dicht mit Bindfaden umwickelt und so in den Farbkessel bringt. Diese nur stellenweise gefärbte Kette gibt verwaschen endigende Muster, weil sich die Fäden beim [58] Aufbäumen stets etwas verziehen. Ähnliche Effekte werden durch Bedrucken der Kette mit farbigen Mustern erzielt, wobei man sie durch wenige Schußfäden zusammenwebt, die später wieder entfernt werden. Bedruckt man die zur Kette oder zum Einschuß bestimmten Garne in der Strähne, so erhält man, da sich die bedruckten Stellen beim Scheren der Kette ganz unregelmäßig verteilen, eine feinflammige Melierung. Man webt auch Stoffe aus Kettenfäden (oder Einschußfäden), die aus zwei verschiedenfarbigen Fäden mit schwacher Drehung gezwirnt sind, und benutzt als Einschuß (resp. Kettenfäden) einfache Fäden von einer dritten Farbe.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 58-59.
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