Cuspiniān

[382] Cuspiniān, Johannes (eigentlich Spießhaymer), Diplomat und Gelehrter, geb. 1473 in Schweinfurt, gest. 19. April 1529 in Wien, studierte in Wien Philosophie u. Medizin, wurde 1500 Rektor der Universität und 1508 Celtes' Nachfolger als Professor. Kaiser Maximilian verwandte ihn erfolgreich zu diplomatischen Sendungen (vgl. sein Tagebuch in den »Fontes rerum austriacarum«, Bd. 1) und ernannte ihn zum Lohn 1515 zum Vorsitzenden seines Geheimen Rates und Anwalt der Stadt Wien. Daneben betrieb C. humanistische und geschichtliche Studien und gab Klassiker und mittelalterliche Autoren heraus. Auch schrieb er das wertvolle Geschichtswerk »De Caesaribus atque imperatoribus romanis opus insigne«, das bis zum Tode Maximilians reicht (hrsg. von Gerbel, Straßb. 1540; deutsch, das. 1541). Sein Grabdenkmal befindet sich im Stephansdom zu Wien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 382.
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