Dammāraharz

[439] Dammāraharz (Dammar, malaiisch »Baumharz«, dann »Licht«, »Fackel«; Katzenaugenharz, Steinharz), ein aus dem Stamm einer noch nicht bekannten Dipterokarpazee (Shorea Wiesneri Schiffn.)[439] auf Sumatra ausfließendes Harz, bildet rundliche oder stalaktitische Massen oder kleinere Stücke, ist farblos oder gelblich, klar und durchsichtig, bisweilen mit bimssteinartiger Kruste überzogen, nicht hart, leicht zerreiblich, auf dem Bruche glasglänzend, riecht angenehm balsamisch, ist im Alter fast geruchlos, gibt beim Kauen ein weißes, an den Zähnen haftendes Pulver, spez. Gew. 1,04–1,05 (1,097–1,123), erweicht bei 75°, wird bei 100° dickflüssig, bei 150° dünnflüssig, löst sich nicht vollständig in Alkohol, Äther, Aceton, wohl aber in Chloroform, Benzol, Schwefelkohlenstoff, fetten und ätherischen Olen. In 80proz. Chloralhydrat quillt es nur stark auf. Es besteht aus 23 Proz. Dammarolsäure, 40 Proz. α Dammarresen, 22,5 β Dammarresen etc. D. liefert einen Firnis, der zwar nicht so hart und dauerhaft wie Bernstein- oder Kopalfirnis, aber billig, farblos, klar und glänzend ist und zum Überziehen von Ölgemälden, Zeichnungen etc. sich sehr gut eignet. Auch wird er in der Photographie (Retouchieressenz, Mattoleïn, Grapholeïn) und zur Einschließung mikroskopischer Präparate benutzt. Hauptausfuhrplätze für D. sind Singapur und die Häfen von Niederländisch-Ostindien. Australisches D., Kauriharz, s. Kopal. Als schwarzes D. kommt das Harz mehrerer asiatischer Canarium-Arten in den Handel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 439-440.
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