Eisenchlorür

[554] Eisenchlorür (Ferrochlorid, Einfachchloreisen) FeCl2, findet sich im Meteoreisen, entsteht beim Erhitzen von Eisendraht in trocknem Chlorwasserstoffgas, von Eisenfeilspänen mit Salmiak bei Luftabschluß oder von Eisenchlorid in Wasserstoff. Es ist farblos,[554] talkartig, schmilzt bei Rotglut und sublimiert bei höherer Temperatur zu glänzenden Blättchen. Eine grüne Lösung von E. entsteht beim Lösen von blankem Schmiedeeisen in Salzsäure; man kocht die Lösung zuletzt mit überschüssigem Eisen, um vorhandenes Eisenchlorid zu reduzieren, filtriert in eine Flasche und erhält beim Erkalten bläulichgrüne Kristalle mit 4 Molekülen Kristallwasser. Im Wasserbad eingedampft, liefert die Lösung ein grünlichweißes, zerfließliches, in Wasser und Alkohol leicht lösliches Pulver, das früher offizinelle Ferrum chloratum, das an der Luft grün, dann braun wird. Die wässerige Lösung wird an der Luft gelb, läßt ein basisches Chlorür fallen und enthält dann Eisenchlorid. Man benutzt E. zum Extrahieren von Kupfer aus seinen Erzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 554-555.
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