Elektrischer Geruch

[643] Elektrischer Geruch. In der Nähe einer Reibungselektrisiermaschine nimmt man, solange die Maschine gedreht wird, einen eigentümlichen Geruch wahr, der etwas an den Phosphorgeruch der Zündhölzchen erinnert, in dem ganzen geschlossenen Raum sich ausbreitet und bald wieder verschwindet, wenn die Maschine in Ruhe kommt. Sehr stark ist der elektrische Geruch bei einem Tesla-Transformator. Derselbe Geruch entwickelt sich am positiven Pol, wenn verdünnte Schwefelsäure durch einen galvanischen Strom zwischen Platinpolen zersetzt wird. Er beruht auf der Bildung von Ozon, das auch beim Einschlagen des Blitzes entsteht, und schon Homer spricht von dem »Schwefelgeruch« in dem vom Blitz getroffenen Schiff des Odysseus; s. Ozon.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 643.
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