Ephemerīden

[859] Ephemerīden (griech., »Tagebücher, Tageblätter«), Schriften, worin Tagesbegebenheiten nach der Zeitfolge ausgezeichnet werden; auch Zeitungen und andre periodisch erscheinende Blätter; insbes. aber astronomische Jahrbücher, worin die Stellung der Sonne, des Mondes, der Planeten und die übrigen Erscheinungen am Himmel tagweise und zwar im voraus verzeichnet stehen. Solche E. gab zuerst Peurbach für die Jahre 1450–61 heraus, weit genauere Regiomontanus 1475–1506 und nach diesem Stöfler, Kepler, Kirch, Manfredi, Zanotti u.a. Gegenwärtig sind die besten die »Connaissance des temps ou des mouvements célestes«, herausgegeben seit 1679 in Paris vom Bureau des Longitudes, der »Nautical Almanac and Astronomical Ephemeris«, herausgegeben seit 1766 in London von der englischen Admiralität, das seit 1776 erscheinende »Berliner Astronomische Jahrbuch«, herausgegeben vom Berliner Astronomischen Recheninstitut, u. die seit 1855 in Washington herausgegebene »American Ephemeris and Nautical Almanac«. Die deutschen Seefahrer verwenden das »Nautische Jahrbuch«, herausgegeben seit 1852, anfangs von Bremiker, jetzt vom Reichsamt des Innern in Berlin. Nautische Ephemeriden, s. Nautik.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 859.
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