Fausts Höllenzwang

[360] Fausts Höllenzwang, das Zauberbuch, mit dessen Hilfe sich Dr. Faust (s.d.) die Mächte der Hölle untertan gemacht haben soll, die berühmteste jener mit fürchterlichen Drohungen, Verwünschungen und absichtlich unverständlichen Formeln gefüllten magischen Schriften, von denen man sogar ein Exemplar in der alten Ziegelstein-Bibliothek zu Ninive gefunden hat. Angeblich ward es von Faust selbst verfaßt und nach seinem Tode von seinem Famulus Wagner herausgegeben; den Jahreszahlen der Titelblätter nach würde es aber noch über die Zeit hinausfallen, in der Faust gelebt hat. Es enthält Zitationen aller möglichen und unmöglichen Geister in deutscher und chaldäischer Sprache und merkwürdige Zauberzeichen, zum Teil mit unentzifferbaren Unterschriften versehen. Die verschiedenen Ausgaben und Bearbeitungen des sinnlosen Buches finden sich verzeichnet in Engels »Zusammenstellung der Faust-Schriften« (Oldenb. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 360.
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