Fortoul

[794] Fortoul (spr. -tūl), Hippolyte, franz. Schriftsteller und Staatsmann, geb. 13. Aug. 1811 in Digne (Niederalpen), gest. 7. Juli 1856 in Bad Ems, erhielt 1845 eine Professur der Literaturgeschichte zu Toulouse, 1846 zu Aix. Nachdem er vom 28. Okt. 1851 bis 2. Dez. d. J. Marineminister gewesen, erhielt er das Portefeuille des Kultus. Er verfolgte in dieser Stellung streng katholische Tendenzen. Als Schriftsteller war F. einer der ersten Gegner des Romantizismus. In seinen kleinen didaktischen Romanen »Simiane« und »Steven« (zusammen u. d. T.: »Grandeur de la vie privée«, Pa r. 1838, 2 Bde.) sucht er zu beweisen, daß der soziale Fortschritt zunächst vom Familienleben ausgehen müsse. Außerdem hat man von ihm ein Werk: »De l'arten Allemagne« (1841, 2 Bde.), einen Text zu Holbeins Totentanz (1842) und »Etudes d'archéologie et d'histoire« (1854).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 794.
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