Fumarĭa

[205] Fumarĭa Tourn, (Erdrauch), Gattung der Papaverazeen, meist einjährige Kräuter mit saftigen, oft kletternden Stengeln, vielfach zerteilten Blättern, endständigen Blütentrauben und einsamigen Nüßchen. Etwa 40 Arten, vorwiegend im Mittelmeergebiet, wenige in Mitteleuropa und am Kap. F. officinalis L. (gemeiner Erdrauch, Feldraute, Taubenkropf), in Europa und Asien, nach Nord- und Südamerika verschleppt, mit roten Blüten, riecht, frisch zerquetscht, widerlich und schmeckt salzig-bitter, etwas scharf; getrocknet ist er geruchlos und schmeckt etwas bitter. Er wurde seit Dioskorides arzneilich benutzt und war bis in die neuere Zeit eine der geschätztesten Arzneipflanzen. Gegenwärtig ist er völlig außer Gebrauch. Er enthält ein Alkaloid, Fumarin C21H19NO4, das auch in der Rinde und im Holz von Bocconia frutescens und in Glaucium corniculatum vorkommt, in farblosen Prismen kristallisiert, in Alkohol leicht, in Wasser schwer löslich ist, bitter schmeckt und alkalisch reagiert; außerdem Fumarsäure.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 205.
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