Galerīe

[266] Galerīe (Gallerie), langer, schmaler Raum eines Gebäudes, der als Gang oder zur Ausstellung von Kunstwerken dient; daher auch jede Sammlung von Kunstwerken (vgl. Museum), besonders Gemäldesammlung (Gemäldegalerie, s. Kunstsammlungen). – Im Theater heißt G. der zunächst der Decke gelegene Rang, der die billigsten Plätze enthält und deshalb meist mit Zuschauern aus den untern Ständen besetzt ist, auch die Zuschauer in diesem Raum selbst; daher: auf die G. losspielen, soviel wie nach ihrem Beifall haschen. – In der Befestigungskunst nennt man G. die langen, schmalen Gänge bei Anlage von Minen (s.d.) hinter den Bekleidungsmauern von Festungsgräben; sie wurden früher zur Bestreichung dieser angelegt, jetzt hat man dafür meist Kaponnieren (s.d.). – Im Straßenbau die zum Schutz vor Lawinen erbauten überwölbten Gänge an den Einschnitten der Gebirgswände. – Auf Schiffen der 1,25–1,5 m breite offene Gang mit Geländer außerhalb des Hecks; er ist zuweilen überdacht, wie auf der Kaiserjacht Hohenzollern, mit festem Dach. – Im Berg- und Tunnelbau soviel wie Stollen, Strecke.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 266.
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