Gatschet

[386] Gatschet, Albert, amerikan. Linguist und Ethnolog, geb. 3. Okt. 1832 auf St. Beatenberg im Kanton Bern, studierte Geschichte und Philologie an den Universitäten Bern und Berlin. Seit 1864 wandte er sich in Bern den Sprachstudien zu und beschäftigte sich zunächst mit der Erforschung der germanischen und romanischen Dialekte seines Vaterlandes. 1868 ging er nach New York, verlegte sich auf das Studium amerikanischer Sprachen, besonders der Indianersprachen der Vereinigten Staaten, und veröffentlichte über diese von 1875 an eine Reihe von Arbeiten: »Analy- [386] tic report« (1875 u. 1876), »Zwölf Sprachen aus dem Südwesten Nordamerikas« (Weim. 1876) u. a. 1877 ward er als Ethnolog des Powellschen Vermessungskorps nach Washington berufen. 1877 wurde er auf eine Forschungsreise gesandt, die ihn nach Oregon und auf die Grande-Ronde-Reservation (westlich von Portland) führte. Von seinen Veröffentlichungen ist noch die »Classification into 7 linguistic stocks of Western Indian dialects contained in 40 vocabularies« (in Wheelers »Report upon United States geographical surveys«, Bd. 7) hervorzuheben. Gegenwärtig ist G. im Bureau für amerikanische Ethnologie zu Washington angestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 386-387.
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