Gelb

[508] Gelb, die Farbenempfindung, die in einem normalen Auge durch die Strecke des Spektrums von 0,000585–0,000535 mm Wellenlänge hervorgerufen wird. Diese gelben Lichtstrahlen besitzen unter allen Spektralfarben die größte Leuchtkraft. Zu jedem einfachen G. läßt sich im blauen Teil des Spektrums ein einfaches Blau finden, das damit Weiß gibt. Spektrales G. und spektrales Blau sind also komplementär. Ein blauer Farbstoff mit einem gelben gemischt, gibt aber Grün, weil der blaue Farbstoff die roten und gelben, der gelbe die blauen und violetten Strahlen absorbiert, so daß im zurückgeworfenen Lichte das Grün vorherrscht. Vgl. Farbensymbolik. Während blaue Lichtstrahlen die stärkste photographische Wirkung ausüben, sind die gelben in dieser Hinsicht unwirksam; dagegen ist ihre chemische Wirkung für das Leben der Pflanzen von höchster Bedeutung, da sich die Zersetzung der Kohlensäure in chlorophyllhaltigen Pflanzenteilen besonders unter dem Einfluß der gelben Strahlen vollzieht.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 508.
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