Gipüre

[861] Gipüre (franz. guipure), ein besonders kräftiges, aus seiden- oder metallumsponnenen Schnüren (Gimpen) hergestelltes Geflecht, auch ein solches aus umsponnenen Pergamentstreifen, das schon im 16. Jahrh. zu Kleiderbesätzen gebräuchlich und meist den Posamenten verwandt war. Aus G. werden Gipürespitzen gefertigt, deren Umrisse in innerer Zeichnung reliefartig konturiert sind. Im 17. Jahrh. wurde der Ausdruck allmählich üblich für alle Barockspitzen in Leinen, deren bandartige Rankenmusterung aus stärkern Fäden sich nicht an einen bestimmten regelmäßigen Grund bindet, sondern in rundlicher Linienführung zwischen Stäbchen oder, wie bei sogen. Filetgipüre, über quadratischem Netz eingeführt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 861.
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