Gjorgjić

[875] Gjorgjić (Djordjić, ital. Giorgi), Ignaz, berühmter dalmat. Dichter und Gelehrter, geb. 13. Febr. 1676 in Ragusa aus adligem Geschlecht, gest. daselbst 21. Jan. 1737, war Abt des Benediktinerklosters auf der Insel Meleda, vertrat in einem Streit seines Klosters mit der Republik Ragusa die Interessen des erstern und ward deshalb ausgewiesen, jedoch auf Ansuchen des Papstes wieder zurückberufen. Als Schriftsteller war G. äußerst fruchtbar, seine Poesie vorwiegend didaktisch und religiös. Die vorzüglichsten seiner Dichtungen sind: »Uzdasi Mandaljene pokornice« (»Seufzer der büßenden Magdalena«, Vened. 1728; neue Ausg., Agram 1851), die Schilderung der Erlebnisse eines Mädchens im Strom der Welt; »Saltjer slovinski« (»Der slawische Psalter«, Vened. 1729; neue Ausg., Agram 1851) und das Scherzgedicht »Marunko i Pavica«, worin das Leben und Lieben zweier venezianischer Jünglinge humoristisch dargestellt wird. Seine (slawischen) Werke gab Gaj (Agram 1839), eine Sammlung seiner Gedichte A. Mažuranić (das. 1855) heraus. Außerdem hat G. viele lateinische und italienische Werke hinterlassen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 875.
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