Gordĭos

[132] Gordĭos, sagenhafter Begründer der Königsdynastie, die in Phrygien bis in das 6. Jahrh. v. Chr. herrschte. Ein einfacher Bauer, wurde er von den Phrygiern auf Geheiß der Gottheit, dem ersten, der ihnen auf dem Wege zum Tempel des Zeus auf einem Ochsenwagen begegnete, die Herrschaft zu übertragen, zum König gemacht. Das Joch des in dem Zeustempel der von ihm erbauten Stadt Gordion (s. d.) geweihten Wagens verknüpfte er mit der Deichsel durch einen so künstlichen Knoten (gordischer Knoten), daß niemand ihn zu lösen vermochte, und die Weissager verkündeten: der sei zur Weltherrschaft berufen, der ihn lösen werde. Alexander d. Gr. soll auf seinem Perserzug den Knoten mit dem Schwerte durchhauen oder durch Herausziehen des Pflockes gelöst haben.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 132.
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