Goudelin

[186] Goudelin (spr. gud'läng), Pierre, provenzalischer Dichter, geb. 13. oder 14. Juli 1580 in Toulouse, gest. daselbst 16. Sept. 1649, studierte die Rechte, widmete sich aber dann ganz der Poesie. Er hatte seinen Geist durch die Lektüre der klassischen Dichter genährt und wählte für seine Dichtungen die wohlklingende provenzalische Sprache. Sein Ruf verbreitete sich bald durch ganz Südfrankreich. Sorglos verzehrte er sein kleines Besitztum und wäre in die drückendste Lage geraten, wenn ihm nicht der Gemeinderat von Toulouse eine Pension von 300 Livres bewilligt hätte. Sein Ende nahe fühlend, ging er in das dortige Karmeliterkloster, wo er starb. Seine Gedichte, die aus Chants royaux, Balladen, Stanzen, Elegien und Epigrammen bestehen, zeichnen sich durch Anmut und durch den Reiz der melodischen Sprache aus. Für das schönste gilt mit Recht die Ode auf den Tod Heinrichs IV. Seine Werke erschienen gesammelt u. d. T.: »Le ramelet moundi« 1617 u. ö., am besten in der Ausgabe von Noulet (Toulouse 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 186.
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