Grécourt

[261] Grécourt (spr. -kūr), Joseph Willart de, einer der frivolsten franz. Dichter, geb. 1684 in Tours, gest. daselbst 2. April 1743, erhielt schon in seinem 13. Jahr ein Kanonikat in seiner Vaterstadt. Obgleich seine mit derber Satire gewürzten Predigten großen Beifall fanden, zog er es doch vor, abwechselnd in der Hauptstadt und auf den Schlossern des Marschalls d'Estrées und des Herzogs von Aiguillon ein lockeres, nur dem Genuß gewidmetes Leben zu führen Seine Gedichte, meist lasziven Inhalts, sind nachlässig hingeworfen. Sie erschienen erst nach seinem Tode gesammelt (Par. 1747, 2 Bde.; 1761, 4 Bde.9), und öfter; zuletzt u. d. T.: »(Œuvres badines«, Brüss. 1880; auch deutsch, Berl. 1796); die Ausgabe von 1761 enthält manches Untergeschobene.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 261.
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