Granulieren

[231] Granulieren (granieren, v. lat. granum, Korn, körnen), schmelzbare Körper in ein grobes (körniges) Pulver (Granalien) verwandeln. Man gießt z. B. geschmolzenes Metall in dünnem Strahl in kaltes, beständig umgerührtes Wasser oder durch einen nassen, über das Wasser gehaltenen und beständig gerüttelten Reisigbesen. Leicht schmelzbare Metalle, wie Zinn, Zink, gießt man in eine inwendig stark mit Kreide ausgestrichene Büchse, setzt einen ebenfalls ausgestrichenen, genau schließenden Deckel auf und schüttelt, bis das Metall erkaltet ist. Größere Mengen körnt man in einer innen mit Kalk angestrichenen rotierenden Trommel (Granuliermaschine). Phosphor schüttelt man in einer halb mit warmem Wasser gefüllten und verschlossenen Flasche, bis er erstarrt ist. Eisen, Schlacken werden granuliert, indem man auf die aus dem Ofen fließende Masse einen starken Strahl hochgespannten Dampfes oder kalten Wassers leitet. – Granulierte Leber, soviel wie Lebercirrhose (s. Leberkrankheiten). Granulierte Niere, s. Nierenkrankheiten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 231.
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