Hüftlahmheit

[606] Hüftlahmheit (Lendenlahmheit), ähnlich wie Buglahmheit (s. d.) ein Sammelbegriff für alle mit Lahmheit verbundenen krankhaften Zustände, die ihren Sitz in der Umgebung des Hüftgelenks und überhaupt am Becken haben. Da die gewaltigen Muskelmassen bei den großen Haustieren eine örtliche Untersuchung dieses Körperteils sehr erschweren, so läßt sich oft Art und Sitz des die Lahmheit bedingenden Leidens nicht speziell ermitteln. Der H. liegen bei Pferden besonders häufig Erkrankungen der Kruppenmuskeln oder Absplitterungen kleiner Knochenstücke von dem scharf hervortretenden Hüfthöcker, beim Rind Erkrankungen des Gelenkes selbst zugrunde. Auch beschränkte Beckenbrüche können sich als H. zeigen; dieselben können schließlich von selbst verheilen oder auch sich plötzlich vergrößern, zur Bewegungsunfähigkeit führen und die Tötung des Tieres nötig machen. Ursachen der H. sind Schläge, Ausgleiten, Sturz etc. Vgl. auch Kreuzlähmung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 606.
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