Halbbad

[641] Halbbad, eine Badeform, bei welcher der Badende sich bis zur Nabelhöhe in Wasser von 10–30° befindet und Brust und Hals mit dem Badewasser reibt, während der Badediener Beine und Rücken mit einem rauhen Tuche reibt und mit Wasser so lange kühlt, bis eine Rötung der Haut eingetreten ist. Häufig werden Übergießungen und lokale Duschen mit dem H. verbunden. Man benutzt es zu Wärmeentziehungen bei fieberhaften Erkrankungen, auch bei vielen chronischen Krankheiten. Je nach Temperatur, Dauer, Ausführung der Duschen ist die Wirkung des Halbbades verschieden; man kann damit starke Temperaturherabsetzung erzielen, die Atmung bei Lungenkranken günstig beeinflussen, neurasthenische Beschwerden durch den erfrischenden Nervenreiz und durch Ableitung des Blutes vom Kopf in die untern Extremitäten bekämpfen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 641.
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