Hales [2]

[648] Hales (spr. hēls), Stephen, Pflanzenphysiolog, geb. 17. Sept. 1677 in Beckesbourn bei Kent, gest. 4. Jan. 1761 zu Teddington in Middlessex, studierte Theologie in Cambridge, wo sich seine Vorliebe für Mathematik und Naturwissenschaften entwickelte, und verwaltete dann mehrere Pfarren in verschiedenen Grafschaften. Abgesehen von mehreren physikalischen und chemischen Arbeiten, lieferte H. das erste umfangreichere, der Ernährung und Saftbewegung der Pflanzen gewidmete Werk, in dem er eine Fülle neuer Experimente und Beobachtungen, Messungen und Berechnungen zu einem lebensvollen Bild vereinigte und die Lebenserscheinungen auf die damals bekannten mechanisch-physikalischen Gesetze zurückzuführen suchte. Lebhaftesten Anklang fanden seine Untersuchungen über die Transpiration und Wasserbewegung im Holz; auch bewies er zuerst, daß zur Bildung der festen Substanz des Pflanzenkörpers gasförmige Stoffe in großer Masse beitragen. Er erhob sich auf einen Standpunkt, der ihn die Vegetationserscheinungen in ihren wichtigsten Beziehungen zur übrigen Natur, in ihrem innern Verlauf und Zusammenhang verstehen ließ. Auch über den Blutdruck lieferte er grundlegende Untersuchungen. H. schrieb: »Vegetable statics, or an account of some statical experiments on the sap in vegetables« (Lond. 1727, 3. Aufl. 1738) und »Hemastatics« (das. 1733), beide deutsch u. d. T.: »Statik der Gewächse« und »Statik des Geblüts« (Halle 1748).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 648.
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