Hausmittel

[893] Hausmittel, eine Anzahl mehr oder weniger präparierter Stoffe oder auch gewisse Verfahrungsweisen, deren man sich bedient, um ohne ärztlichen Beistand einen leichten Krankheitszustand zu heilen. Die Anzahl dieser Mittel ist sehr groß, und ihre Kenntnis ist namentlich dem Arzt nötig, teils um sie in geeigneten Fällen, wo er seinen Patienten damit Kosten ersparen kann, anzuwenden, teils um die Verkehrtheiten, die bei deren Anwendung im Volk vorkommen, erkennen und dadurch entstandenen Krankheitsverschlimmerungen begegnen zu können. Oft wird durch H. Unheil angerichtet, teils weil die gewählten Mittel für den vorliegenden Fall sich nicht eignen, teils weil während ihrer Anwendung kostbare Zeit für das Eingreifen des Arztes verloren geht. Die H. des Altertums beschrieb Dioskorides (s. d.). Vgl. Niemeyer, über Haus- und Volksmittel (Tübing. 1864); Nußbaum, Eine kleine Hausapotheke (3. Aufl., Berl. 1882); Dyrenfurth, Hausapotheke (2. Aufl., Bielef. 1884); Peters, Anleitung zur Hausapotheke des Laien (3. Aufl., Berl. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 893.
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