Honegger

[530] Honegger, Johann Jakob, Kulturhistoriker, geb. 13. Juli 1825 in Dürnten bei Rapperswil (Kanton Zürich), gest. 7. Nov. 1896 in Stäfa, trat in den praktischen Schuldienst, widmete sich seit 1850 höhern Studien in Zürich und Paris, war 1857–61 Lehrer am Seminar in Küßnacht, 1861–65 Professor an der Kantonschule in St. Gallen, trat dann als Dozent der Geschichte, deutschen Literatur und Poetik bei der Lehramtsschule an der Züricher Hochschule ein und war 1875–87 außerordentlicher Professor an der letztern. Nachdem er 1849 und 1852 zwei Bändchen Gedichte: »Herbstblüten« (3. Aufl. als »Lieder und Bilder«, Leipz. 1887), veröffentlicht hatte, wandte er sich kulturhistorischen und literarischen Studien zu. Er schrieb: »Victor Hugo, Lamartine und die französische Lyrik des 19. Jahrhunderts« (Zürich 1858); »Literatur und Kultur des 19. Jahrhunderts« (Leipz. 1865, 2. Aufl. 1879); »Grundsteine einer allgemeinen Kulturgeschichte der neuesten Zeit« (sein Hauptwerk, das. 1868–74, 5 Bde.); »Kritische Geschichte der französischen Kultureinflüsse in den letzten Jahrhunderten« (Berl. 1875); »Katechismus der Kulturgeschichte« (Leipz. 1879, 2. Aufl. 1889); »Russische Literatur und Kultur« (das. 1880), »Allgemeine Kulturgeschichte« (das. 1882–86, nur Bd. 1 u. 2); »Das deutsche Lied der Neuzeit« (das. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 530.
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