Incūsi

[787] Incūsi (sc. nummi, lat., »eingeschlagene Münzen«), Name der uralten unteritalischen Silbermünzen griechischer Städte, die auf der einen Seite ein erhabenes, ' auf der andern ein vertieftes, meist ähnliches, aber aus besonderm, meist quadratischem Stempel (quadratum incusum) geprägtes Bild zeigen. Diese Münzen gehören zu den ältesten Denkmälern der Prägekunst; so besitzen wir z. B. Didrachmen der Art von der 580 v. Chr. zerstörten Stadt Siris und von Sybaris, zerstört 510 v. Chr., Tetradrachmen von Syrakus (um 500 v. Chr.; s. Tafel »Münzen I«, Fig. 12) u. a. m. Häufig sind, namentlich bei römischen Republikmünzen, Denare, die auf der Vorderseite erhaben, auf der Rückseite vertieft geprägt sind; doch hat dies seinen Grund in der Unachtsamkeit der Münzer, die das fertig geprägte Stück liegen ließen, dessen eine Seite nun in dem Metallstück des neugeprägten vertieft abgedruckt erscheint.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 787.
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