Inowrazlaw

[854] Inowrazlaw (Inowraclaw), Kreisstadt im preuß. Regbez. Bromberg, auf einer Anhöhe in der fruchtbarsten Gegend der Provinz Posen (Kujavien), Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Posen-Schönsee, Rogasen-I., I.-Bromberg und I.-Kruschwitz, 89 m ü. M., hat eine katholische und eine evang. Kirche, Kirchenruine (Marienkirche, Ende des 11. Jahrh. erbaut), Synagoge, Gymnasium, Amtsgericht, Hauptzollamt, Reichsbanknebenstelle, Steinsalzwerk (mit einer jährlichen Produktion von 1/2 Mill. dz Rohsalz), ein Solbad mit Kurhaus, Kinderheilanstalt, Wasserheilanstalt, eine königliche Saline, eine bedeutende chemische Fabrik, eine große Dampfmühle, eine Zichorienfabrik, ein Holzsägewerk, drei Maschinenfabriken, Dampfziegeleien, Dampfbrotbäckerei, Vieh- und Luxuspferdemärkte und (1900) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 140 und eine Abteilung Feldartillerie Nr. 53) 26,141 Einw., davon 8830 Evangelische und 1389 Juden. – I. wird zuerst 1185 urkundlich erwähnt (Novum Wladislaw), erhielt 1240 das Magdeburger Recht und kam 1772 an Preußen. Der Name ist die polonisierte Form des deutschen Ortsnamens »Jungbreslau« und wurde 1904 durch den neuen deutschen Ortsnamen Hohensalza ersetzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 854.
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