Jefferies

[216] Jefferies (spr. dschéfferis), Richard, engl. Schriftsteller, geb. 6. Nov. 1848 zu Coate in Wiltshire, gest. 14. Aug. 1887, erhielt nur eine dürftige Erziehung und trat sehr früh in die Tagesschriftstellerei ein. Im Roman weniger bedeutend, glänzt er sonst durch genaue Kenntnis der sozialen ländlichen Verhältnisse[216] und durch lebhafte, oft tiefgefühlte Naturschilderungen in der Weise der Amerikaner Thoreau und John Burroughs. 1878 erschien sein »Gamekeeper at home« mit großem Erfolg und ebenso später: »Hodge and his masters« (1880), »Round about a great estate« (1880), »The story of my heart, my autobiography« (1883, 2. Aufl. 1891) und die beiden im Geiste der Andersenschen Märchen gehaltenen Schriften: »The life of the fields« (1884 u. ö.) und »Red deer« (1884); ferner: »After London« (1885), ein düster-prophetischer Blick in die Zukunft; »The open air« (1885) und »Amaryllis at the fair« (1887), sein letztes Werk. Erst nach seinem Tode wurde der Wert des eigenartigen Schriftstellers, der durch Armut leider in die Vielschreiberei hineingedrängt wurde, völlig anerkannt. Vgl. W. Besant, The eulogy of Richard J. (Lond. 1888); Salt, Richard J., a study (das. 1893 u. ö.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 216-217.
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