Journalismus

[320] Journalismus (Journalistik), das gesamte Zeitschriftenwesen (s. Journal), die periodische Literatur; Journalisten heißen die Schriftsteller, die sich mit der Herstellung von Zeitungen beschäftigen (vgl. Redakteur) oder für diese ausschließlich tätig sind. Während sich bis vor kurzem die Journalisten aus allen Berufen rekrutierten (daher das aus einer Äußerung Bismarcks abgeleitete, geflügelte Wort: »Der Zeitungsschreiber ist ein Mensch, der seinen Beruf verfehlt hat«), sind in neuerer Zeit Bestrebungen hervorgetreten, die auf eine unmittelbare Vorbildung für den journalistischen Beruf durch Schrift und Wort gerichtet sind. An den Universitäten in Heidelberg und Bern werden Vorlesungen über Zeitungswesen gehalten, an letzterer auch journalistische Übungen veranstaltet, und in Berlin besteht seit Anfang 1900 eine von R. Wrede gegründete und geleitete Journalistenhochschule. Katholischen Zwecken dient der Augustinusverein (s. d.). Vgl. Frizenschaf, Die Praxis des Journalisten (Leipz. 1901); Jacobi, Der Journalist (»Das Buch der Berufe«, Bd. 8, Hannov. 1902); Wrede, Handbuch der Journalistik (Berl. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 320.
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