Kephălos

[840] Kephălos (Cephalus), im griech. Mythus Sohn des Hermes und der Herse oder des Deion und der Diomede, Gemahl der Prokris, des attischen Königs Erechtheus Tochter; von Eos, die ihn wegen seiner Schönheit raubte, mit der Gabe, sich beliebig zu verwandeln, beschenkt, benutzte er diese, um die Treue der Prokris zu prüfen. Sie bestand die Probe nicht und floh nach Kreta, wo sie mit Artemis als Jägerin lebte; von dieser oder von Minos erhielt sie einen Hund (Lailaps) und einen Jagdspeer, welchen beiden kein Wild entging. Wieder mit K. versöhnt, schenkte sie ihm die Wundergaben. Als sie ihm aus Eifersucht auf der Jagd nachschlich, wurde sie von dem ein Wild vermutenden K. mit dem Speer getötet. Zur Verbannung verurteilt, nahm K. an dem Zuge des Amphitryon gegen die Taphier teil und erhielt dafür die Insel Taphos, die er Kephallenia nannte. Er soll sich vom Vorgebirge Leukatas, wo er den Apollotempel errichtet, ins Meer gestürzt haben. K. ist der Heros des attischen Demos Kephale und der Stammvater des Geschlechts der Kephaliden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 840.
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