Klammeraffe

[89] Klammeraffe (Spinnenaffe, Ateles Geoffr.), Gattung aus der Familie der Breitnasen (Platyrrhini), Tiere mit schmächtigem Leib, rundlichem Kopf, langen Gliedmaßen, ganz rudimentärem oder fehlendem Daumen (daher auch Stummelaffen) und sehr langem Schwanz, bewohnen Südamerika bis 25°[89] südl. Br., leben fast nur auf Bäumen und verrenken ihre Glieder in wunderbarster Weise; sie bewegen sich schnell, durchstreifen in Banden von 6–12 Stück die Wälder, nähren sich von Blättern und Früchten, werden im August und September mit Jungen gesehen und ihres Pelzes und des bei manchen Indianerstämmen sehr beliebten Fleisches halber stark verfolgt. In der Gefangenschaft sieht man sie selten, doch zeigen sie sich sehr liebenswürdig und guter Behandlung zugänglich. Der Goldstirnaffe (A. Bartlettii Gray, s. Tafel »Affen V«, Fig. 4) vom obern Amazonas, der von den Eingebornen sehr geschätzt wird, ist tiefschwarz mit goldgelbem Stirnband und weißem Backenbart, an der Unterseite des Leibes und der Innenseite der Glieder bräunlichgelb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 89-90.
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