Knieschwamm

[173] Knieschwamm (Fungus genu, Tumor albus) beim Menschen, s. Gelenkentzündung 3). Bei Rindern wird als K. eine Geschwulst bezeichnet, die nicht am wirklichen Knie, sondern am sogen. Vorderknie, d. h. an der Vorderfußwurzel, vorkommt. Sie entsteht durch häufige Quetschung der Gelenkkapsel, der vor dieser liegenden Sehnenscheiden und der Haut, namentlich in Ställen mit schlechtem Steinpflaster, indem die Rinder stets beim Aufstehen und Niederlegen sich zunächst auf die »Vorderknie« stützen. Die Geschwulst besteht aus gewuchertem Bindegewebe, das oft schwammig ist und größere oder kleinere mit Flüssigkeit gefüllte Räume enthält. Der K. kann eine enorme Größe erreichen und dann die Beweglichkeit beeinträchtigen; sonst ist er unschädlich. Bei Pferden kann infolge von Niederstürzen eine ähnliche Schwellung entstehen. Die Behandlung ist nur bei frischem K. aussichtsvoll und einem Tierarzt zu überlassen. Das Standpflaster ist zu verbessern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 173.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika