Knoblauchsland

[176] Knoblauchsland, ein Landstrich, der sich mit der Johannisvorstadt nördlich an Nürnberg anschließt. Die Bewohner, ein Gemisch von fränkischen und wendischen Ansiedlern, betreiben Knoblauchs-, Zwiebel- und Rübsamenbau und zeichnen sich vielfach durch eigentümliche Tracht aus. Im K. liegen die Pfarrdörfer Kraftshof, Naunhof, Poppenreuth und Großgründlach sowie die Johannisvorstadt von Nürnberg. In Naunhof befindet sich der Irrhain, ein Eichenwald, der, mit der Geschichte des Pegnitzordens (s. d., gestiftet 1644) eng verwachsen, mit Gedenksteinen zum Gedächtnis von[176] Ordensmitgliedern geziert ist; hier hielten dieselben alljährlich das Irrhainfest ab. In Großgründlach steht der Grabstein der Gräfin von Orlamünde (Weiße Frau); in der Kirche der Johannisvorstadt ein Altargemälde von Wolgemut: Christus geht zur Erntezeit mit seinen Jüngern im Knoblauchsland spazieren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 176-177.
Lizenz:
Faksimiles:
176 | 177
Kategorien: