Kohlenoxysulfīd

[234] Kohlenoxysulfīd (Karbonylsulfid) COS findet sich in schwefelhaltigen Mineralquellen, entsteht beim Erhitzen von Kohlenoxyd mit Schwefeldampf und wird dargestellt durch gelindes Erwärmen kalt gesättigter Schwefelcyankaliumlösung mit verdünnter Schwefelsäure. Die Schwefelcyanwasserstoffsäure HCNS zersetzt sich dabei unter Aufnahme von Wasser in COS und Ammoniak NH3. K. bildet ein farbloses, leicht entzündliches Gas vom spez. Gew. 2,105, riecht eigentümlich unangenehm und wird bei 0° durch einen Druck von 12,5 Atmosphären zu einer farblosen Flüssigkeit verdichtet, die beim Verdunsten schneeartig erstarrt. Es löst sich im gleichen Volumen Wasser, und diese Lösung schmeckt süßlich prickelnd, riecht und schmeckt aber sehr bald nach Schwefelwasserstoff, indem sich das K. zersetzt. Mit Kalilauge bildet K. Schwefelkalium und kohlensaures Kali.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 234.
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