Kohlensaurer Baryt

[237] Kohlensaurer Baryt (Baryumkarbonat) BaCO3 findet sich in der Natur als Witherit und mit kohlensaurem Kalk als Alstonit, entsteht beim Schmelzen von schwefelsaurem Baryt mit Kohle und kohlensaurem Kali, bei Einwirkung von Kohlensäure auf Ätzbarytlösung oder auf eine Mischung von Chlorbaryum mit kohlensaurer Magnesia oder kohlensaurem Kalk (im letztern Fall unter Druck), auch wird k. B. aus Chlorbaryumlösung durch kohlensaures Ammoniak gefällt. Er ist farblos, vom spez. Gew. 4,301, schmilzt bei 795°, löst sich in 400,000 Teilen Wasser von 16°, in 15,400 Teilen von 100°, leichter in kohlensäurehaltigem Wasser und wird durch einstündiges Erhitzen im Platintiegel auf 1600° vollständig in Baryt BaO verwandelt, bei Rotglut wird er nur bei Gegenwart von Wasser zersetzt. Man benutzt kohlensauren Baryt in Ziegeleien und Verblendsteinfabriken zur Verhütung von Ausschlägen auf den Steinen, in der Analyse und als Rattengift.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 237.
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