Krebskachexīe

[611] Krebskachexīe, allgemeiner Kräfteverfall, der sich im Verlauf der Krebskrankheit bei nahezu allen Kranken einstellt, deren Leiden sich längere Zeit hinzieht. Die K. äußert sich in fahlem, welkem Aussehen der Haut, in Abmagerung und Muskelschwund und in elender, schlechter Ernährung aller übrigen Organe, des Herzens, der Leber etc. Der Eintritt der K. erfolgt um so frühzeitiger, je wichtiger das vom Krebs ergriffene Organ für die Erhaltung der Kräfte des Kranken ist, z. B. bei Krebsen der Speiseröhre, des Magens, des Darms, und je mehr dem Körper durch Blutungen, Zerfall und Verschwärung der Geschwulst an Ernährungssäften entzogen wird. Außerdem aber wirkt zu ihrem Zustandekommen die Bildung giftiger, aus den Krebsmassen in den Kreislauf gelangender Stoffwechselprodukte der Neubildung mit. Die K. führt immer den Tod durch Erschöpfung herbei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 611.
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