Kreodonten

[635] Kreodonten (Urfleischfresser), Ordnung der Säugetiere, in der Gestalt, dem Gehirn und den Backenzähnen auffallend an die Raubbeutler erinnernde sehr[635] kleine bis große Tiere mit großem Kopf, kleinem Gehirn, meist drei Schneidezähnen und nicht scharf voneinander unterschiedenen Eck- u. Backenzähnen, kurzen Beinen, oft stumpfen Krallen und langem Schwanz Die K. vertreten in der ältern Tertiärzeit die Raubtiere und sind im Eocän am zahlreichsten. Die primitiven Formen stehen den ältesten Insektenfressern, Tillodontiern, Kondylarthren und Halbaffen sehr nahe; sie gelten als die Vorgänger der Raubtiere und der Flossensäugetiere. Man kennt zahlreiche Arten aus Europa und Nordamerika und teilt sie in fünf Familien: Proviverridae, von denen sich die übrigen Familien ableiten lassen dürften, Mesonychidae, Hyaenodontidae mit den Gattungen Hyaenodon, Pterodon u. a., Arctocyonidae mit Arctocyon (Bärhund) und Miacidae, Übergangsformen zwischen den Proviverriden und den Raubtieren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 635-636.
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