Krepp

[637] Krepp (franz. crêpe), aus allen Materialien hergestelltes lockeres, leinwandartiges, gazeähnliches, krauses Gewebe. Seidenkrepp wird aus links- und rechtsgezwirnten Ketten- und Schußfäden gewebt. In der Kette liegt abwechselnd ein rechts- und ein linksgezwirnter Faden, während im Schuß zwei rechtsgezwirnte Fäden mit zwei linksgezwirnten abwechseln. Dieser Stoff wird bei der Zurichtung mit warmem Wasser befeuchtet und mit der behaarten Seite eines Kalb- oder Seehundfelles aufwärts gestrichen (Kreppen, Krausen). Hierbei nehmen die Fäden eine unregelmäßige Kräuselung an, und der ganze Stoff erhält ein eigentümliches krauses Aussehen, das sich auch beim Färben nicht verliert. Bei den Kreppmaschinen wird das feuchte Gewebe zwischen einem gepolsterten, mit Kalbfell überzogenen Holz und einem ebenso überzogenen rotierenden Zylinder hindurchgezogen. K. als wollener Damenkleiderstoff enthält 31 Ketten- und 35 Schußfäden auf 1 cm, Kette Nr. 56 einfach, Schuß Nr. 64 einfach Kammgarn. Herrenstoff (Sommerware) hat 30 Ketten- und 30 Schußfäden auf 1 cm, Kette und Schuß Nr. 40 zweifach Kammgarn, Bindung wie in Fig. 1. K. für bedruckte Möbelstoffe (Möbelkrepp) ist ein Baumwollgewebe mit 20 Ketten- und 12 Schußfäden auf 1 cm, Kette Nr. 20 englisch = 34 metrisch, Schuß Nr. 5 englisch = 81/2 metrisch, Bindung wie in Fig. 2.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 637.
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