Kublai

[762] Kublai (Chubilai, Hupilie; chines. Shi Tsu), Chan, Kaiser der Mongolen und Gründer der mongolischen Dynastie Yüan in China, geb. 1214, gest. 1294, jüngerer Sohn Tulis und damit ein Enkel Temudschins, drang 1250 in China ein und folgte 1259 seinem Bruder Mangu als Großchan der Mongolen. In langen Kämpfen eroberte er China, erklärte 1264 Peking zur Hauptstadt, nahm 1271 für sein Haus die Bezeichnung Yüan an und stürzte 1279 die Dynastie der südlichen Sung; doch die wiederholt (1275, 1279, 1281) von Korea aus versuchte Ausdehnung seiner Macht auch über Japan mißlang ebenso wie 1293 die Besetzung von Java. Er breitete seine Herrschaft über Tibet, dessen Lama (Priester) Pasépa er zum Oberlama von ganz China erhob, über Pegu und Kotschinchina aus, bekehrte sich zum Buddhismus und verfolgte den Taoismus, vollendete den großen (Kaiser-) Kanal und beförderte Ackerbau und Gewerbe. 1292 wies er den Miaotsze, Ureinwohnern Südchinas, Sitze auf Hainan an. Der venezianische Reisende Marco Polo hielt sich 1275–92 an seinem Hof auf.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 762.
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