Labiēnus

[7] Labiēnus, 1) T., röm. Feldherr, war als Volkstribun 63 v. Chr. für Cäsars Pläne tätig und wurde von ihm bei Beginn des gallischen Krieges zum Legaten ernannt. Als solcher zeichnete er sich mehrfach aus und genoß das Vertrauen Cäsars in vollem Maß. Gleichwohl ging er aus gekränktem Selbstgefühl 49, nach Ausbruch des Bürgerkrieges, zu Pompejus über und nahm, nirgends mit Glück, an dem Bürgerkrieg sowohl in Griechenland als in Afrika und in Spanien als einer der obern Anführer tätigen Anteil, bis er in der Schlacht bei Munda (17. März 45) seinen Tod fand. Sein Sohn Quintus, im Kriege zwischen den Triumvirn und den Mördern Cäsars Anhänger von Brutus und Cassius, wurde von diesen 42, vor der Schlacht bei Philippi, an den Partherkönig Orodes I. gesendet, um dessen Hilfe zu erbitten, ließ sich nach der Nachricht von dem Verlust der Schlacht bestimmen, bei ihm zu bleiben, drang 40 mit Pakoros, dem Sohne des Königs, in Syrien und Vorderasien ein, wurde aber 39 von dem Legaten des Antonius, P. Ventidius, im Taurus geschlagen und darauf in Kilikien getötet.

2) Titus, bedeutender Redner zu Augustus' Zeit, wegen seiner Heftigkeit Rabiēnus (von rabies, »Wut«) genannt, Verfasser eines zeitgeschichtlichen Werkes, das die trotz der langen Friedenszeit unverminderte Erbitterung des alten Pompejaners bekundete. Als seine Schriften auf Senatsbeschluß öffentlich verbrannt wurden, gab er sich selbst den Tod.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 7.
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