Lachmiden

[16] Lachmiden, arab. Fürstengeschlecht, das ungefähr 400–600 n. Chr. unter persischer Oberhoheit über Hira (etwas südlich von dem spätern Kufa am Rande der Wüste) und über Bahrein herrschte. Die L. waren wohl südarabischer Herkunft. Die Geschichte ihres Aufkommens ist dunkel, ziemlich unsicher ist im einzelnen auch die Geschichte ihrer Herrschaft. Ihre Phylarchie oder Markgrafenschaft bildete das Bollwerk des Sasanidenreiches in seinen endlosen Kämpfen mit Byzanz, wie die Phylarchie ihrer Gegner, der Ghassaniden (s. d.), das des oströmischen Reiches bildete. Sie waren fast bis zuletzt Heiden, während ihre hirensischen Untertanen der Mehrzahl nach nestorianische Christen (»Ibaditen« genannt) waeen. Die bekanntesten unter ihnen waren Mundhir III. (gest. 554) und sein Enkel No'mân III. (gest. ca. 602). Vgl. Rothstein, Die Dynastie der L. in al-Hîra (Berl. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 16.
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