Lamoureux

[83] Lamoureux (spr. lămūrö), Charles, Violinist und Dirigent, geb. 28. Sept. 1834 in Bordeaux, gest. 21. Dez. 1899 in Paris, erhielt seine Ausbildung am Pariser Konservatorium, wurde Geiger im Orchester der Großen Oper und in einem Streichquartett (mit Colonne, Adam und Rignault). 1872–78 wirkte er als zweiter Dirigent der Konservatoriumskonzerte und rief 1873 einen Oratorienverein ins Leben, durch dessen Leistungen er schnell den Ruf eines hervorragenden Dirigenten erlangte, so daß ihm 1876 die zweite und 1878 die erste Kapellmeisterstelle der Großen Oper übertragen wurde. 1881 gab er diese Stellung auf und rief neue Konzerte (Concerts L.) mit einem eignen Orchester ins Leben, die zu großem Ansehen gelangten als Hauptpflegestätte der modernen Richtung. 1897 übertrug L. nach vorübergehender Auflösung des Orchesters die Leitung der Konzerte seinem Schwiegersohn Camille Chevillard.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 83.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika